Fakten
* 6. Juni 1875 in Lübeck (Schleswig-Holstein)
† 12. August 1955 in Kilchberg (Schweiz)
Leben
Thomas Mann wurde am 6. Juni 1875 in Lübeck als Sohn eines Kaufmanns und als jüngerer Bruder Heinrich Manns geboren. Nach dem Tod des Vaters von Thomas Mann übersiedelte die Familie 1894 nach München. Dort arbeitete er zunächst als Volontär in einer Versicherungsgesellschaft und besuchte Vorlesungen an der Technischen Hochschule. Mit der Vollendung seines 21. Lebensjahres erhielt er ein monatliches Einkommen aus dem Vermögen seines Vaters und konnte so als freier Schriftsteller leben. Er veröffentlichte erste Novellen, z.B. Der kleine Herr Friedemann. Der große Durchbruch gelang Thomas Mann 1901 mit dem Erscheinen seines Romans Buddenbrooks. Verfall einer Familie. 1905 heiratete er Katia Pringsheim, die aus sehr wohlhabenden Verhältnissen stammte. Dadurch sicherte sich er seine weitere finanzielle Unabhängigkeit.
Den Beginn des Ersten Weltkriegs begrüßte Mann. Seine Haltung dazu änderte erst Mitte der zwanziger Jahre der Weimarer Republik, als er sich engagiert in die öffentliche Meinung einmischte. 1929 erhielt Thomas Mann den Literatur-Nobelpreis. 1930 warnte er in einer Ansprache vergebens vor der drohenden Gefahr durch die Nationalsozialisten. Während der Machtergreifung Hitlers 1933 hielten sich die Manns in Frankreich und in der Schweiz auf und ließen einen Großteil ihres Vermögens in Deutschland zurück. 1938 emigrierte er in die USA, wo er an der Universität Princeton lehrte. Thomas Mann war ein wehementer Gegner der Nationalsozialisten und des Zweiten Weltkriegs. In zahlreichen Rundfunkansprachen und Reden trat er für seine Position ein.
1949 kehrte Thomas Mann kurzzeitig nach Deutschland zurück, um in Frankfurt am Main den ihm verliehenen Goethepreis entgegenzunehmen. Er übersiedelte später in die Schweiz, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Er starb am 12. August 1955 in Kilchberg.
Werke
- Der kleine Herr Friedemann (1897)
- Buddenbrooks. Verfall einer Familie (1901)
- Tonio Kröger (1903)
- Tristan (1903)
- Fiorenza. Drei Akte (1905)
- Königliche Hoheit (1909)
- Der Tod in Venedig (1912)
- Friedrich und die große Koalition. Ein Abriß für den Tag und die Stunde (1915)
- Betrachtungen eines Unpolitischen (1918)
- Herr und Hund. Ein Idyll (1919)
- Wälsungenblut (1921)
- Goethe und Tolstoi. Fragmente zum Problem der Humanität (1922)
- Von deutscher Republik (1922)
- Der Zauberberg (1924)
- Unordnung und frühes Leid (1925)
- Mario und der Zauberer. Ein tragisches Reiseerlebnis (1930)
- Lotte in Weimar (1939)
- Deutsche Hörer! 55 Radiosendungen nach Deutschland (1945)
- Deutschland und die Deutschen (1945)
- Doktor Faustus (1947)
- Joseph und seine Brüder (1948)
- Der Erwählte (1951)
- Die Betrogene (1953)
- Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (1954)
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