In diesem Beitrag lernst du die verschiedenen Lesearten/Lesetechniken kennen, anhand einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie eine schriftliche Textwiedergabe erstellt wird, was die Merkmale einer Textwiedergabe sind und wie direkte in indirekte Rede umgewandelt wird.

Lesearten/Lesetechnik

Globalverstehen
grober Überblick, Klärung der W-Fragen (Was?, Wer?, Wem?, Wann?, Warum?)

Selektive Verstehensstrategien
Herausarbeitung bestimmter Textinformationen

Detailverstehen
Wort-für-Wort-Verständnis eines Textes

Schritte zur Erstellung einer schriftlichen Textwiedergabe

  • Text mehrmals genau lesen, unbekannte Wörter klären.
  • Thema des Textes in einem Satz oder in zwei Sätzen zusammenfassen.
  • Mögliche Intention (Absicht) des Textes ermitteln.
  • Literarische Gattung bestimmen.
  • Text in Handlungs- bzw. Sinnabschnitte einteilen, Überschriften finden und einzelne Abschnitte kurz – auch stichwortartig – zusammenfassen, dabei direkte Rede in indirekte Rede umformen.
  • Gliederung des Aufsatzes entwerfen.
  • Ausarbeitung des Aufsatzes formulieren.
  • Aufsatz nochmals durchlesen, auf Rechtschreibung, Zeichensetzung und gute Verständlichkeit des Ausdrucks achten.

Merkmale einer Textwiedergabe

  • Wiedergabe der wesentlichen Handlungen und Handlungsschritte sowie Nennung der wichtigsten Personen
  • Textwiedergabe in eigenen Worten, wom Wortlaut des Textes weitgehend lösen
  • objektiv-distanzierende Schreibhaltung, d.h. Verzicht auf wörtliche Rede und andere möglicherweise spannungssteigernde Elemente
  • keine persönliche Kommentierung des Geschehens
  • Tempus: Präsens oder Perfekt (um vorzeitige Handlungen auszudrücken)
  • Kürze: Weglassen aller überflüssigen Details
  • Zitate vermeiden

Umwandlung direkter Rede in indirekte Rede / Verwendung des Konjunktivs

In der Inhaltsangabe benützt man keine wörtliche Rede, damit der sachliche Eindruck des Gesamttextes gewahrt bleibt. Man kann Dialoge entweder ganz weglassen oder, wenn man sie wichtig findet, knapp zusammenfassen. Das geschieht mit der indirekten Rede:

Luis sagt: „Ich kann morgen nicht kommen.“
Luis sagte, er könne morgen nicht kommen.
Ina fragt: „Kommst du heute zum Konzert?“
Ina fragte, ob er zum Konzert komme.

Steht die direkte Rede im Präsens, verwendet man zur Bildung der indirekten Rede Konjunktiv I Präsens. Er wird gebildet aus dem Stamm des Infinitivs (z. B. „lachen“, „fliegen“) und der jeweiligen Personalendung: -e, -(e)st, -e; -en, -(e)t, -en.

Wenn die Form des Konjunktivs mit der Form des Indikativs Präsens identisch ist, kann man direkte und indirekte Rede nicht mehr richtig auseinanderhalten. Deshalb benutzt man dann für die indirekte Rede den Konjunktiv II Präteritum. Er wird gebildet aus dem Stamm des Präteritums (z.B. „lachte“, „flog„) plus Personalendung des Konjunktivs (bei starken Verben oft mit Umlaut, z. B. „er flöge“).

Ist der Konjunktiv II Präteritum wiederum identisch mit dem Indikativ Präteritum, dann verwendet man die Umschreibung mit „würde“.
Beispiel:
direkte Rede: Herr Meier sagt: „Die Leute lachen über mich.“
indirekte Rede: Herr Meier sagte, sie lachen über ihn. (identisch) – Herr meier sagte, sie lachten über ihn. (identisch) – Herr Meier sagte, sie würden über ihn lachen.

Eine ähnliche Vorgehensweise gilt für das Perfekt; ist der Konjunktiv I Perfekt identisch mit dem Indikativ Perfekt, dann verwendet man den Konjunktiv II Plusquamperfekt.
Beispiel:
direkte Rede: Die Kinder behaupteten: „Wir haben laut gerufen.“
indirekte Rede: Die Kinder behaupteten, sie haben laut gerufen. (identisch) – Die Kinder behaupteten, sie hätten laut gerufen.

Solltet Ihr Fragen zum Thema „Textwiedergabe“ haben, schreibt sie uns einfach in die Kommentare und wir werden euch diese schnellstmöglich beantworten.