Fakten

* 10. November 1759 in Marbach (Baden-Württemberg)
† 9. Mai 1805 in Weimar (Thüringen)

Leben

Kindheit und Jugend

Am 10. November 1759 wurde Johann Christoph Friedrich Schiller in Marbach als Sohn des Intendanten Johann Caspar geboren. 1766 tritt er nach Besuch der Lorcher Dorfschule in die Ludwigsburger Lateinschule ein. Nach einer Weisung des Herzogs Karl Eugen studierte Schiller seit 1773 zunächst Jura, ab 1775 dann Medizin. Schiller machte sich in dieser Zeit mit der Lektüre zahlreicher Dichter und Philosophen vertraut, darunter auch Klopstock und Lessing.

Der Stürmer und Dränger

Unter dem Einfluss der Aufklärung nahm Schiller 1777 die Arbeit an den Räubern auf (1781 anonym erschienen). Schiller nahm damit eine zentrale Rolle des Sturm und Drangs ein. 1780 schloss er die Militärakademie im zweiten Anlauf mit der Dissertation Versuch über den Zusammenhang der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen ab. Im selben Jahr wurde er von Karl Eugen in Stuttgart zum Regimentsarzt ernannt. Nachdem er Stuttgart zweimal unerlaubt verlassen hattte, im Januar 1782 zur Uraufführung seiner Räuber nach Mannheim und im Mai des gleichen Jahres ein weiteres Mal nach Mannheim, erhielt Schiller zwei Wochen Arrest und Schreibverbot. In Begleitung seines Freundes A. Streicher flüchtete Schiller aus Stuttgart und tauchte zunächst in Mannheim unter. Bis Ende dieses Jahres hielt er sich in weiteren Orten, z.B. Frankfurt a. M., versteckt. Im Dezember 1782 wurde er von der Schriftstellerin Henriette von Wolzogen aufgenommen und erhielt ein Gut in Bauerbach (Thüringen). Hier nahm er die Arbeit an Luise Millerin, das später in Kabale und Liebe umbenannt wurde, auf. 1783 wurde Luise Millerin fertiggestellt. Schiller erhielt für ein Jahr eine Anstellung als Theaterdichter in Mannheim. Eine zweite Fassung seines Fiesko, ein historisches Drama, brachte keinen Erfolg. Erst mit der Aufführung von Kabale und Liebe 1784 stellte sich der ersehnte Erfolg ein. Schiller wurde daraufhin Mitglied der Kurfürstlichen Deutschen Gesellschaft und hielt seine Antrittsrede Vom Wirken der Schaubühne auf das Volk, die 1802 überarbeitet als Die Schaubühne als moralische Anstalt erscheint. Nachdem sein Anstellungsvertrag am Mannheimer Theater nach einem Jahr auslief und nicht verlängert wurde, geriet Schiller in finanzielle Schwierigkeiten. 1785 wurde er von seinem Verehrer und späteren Freund Christian Gottfried Körner aufgenommen. Zwischen 1785 und 1787 hielt sich Schiller vorwiegend in Leipzig und Dresden auf. In dieser Zeit konnten nur wenige Werke beendet werden, darunter die Ode An die Freude, die später von Beethoven vertont wurde, und Don Karlos. Im Juli 1787 verließ Schiller Dresden und übersiedelte nach Weimar.

Der Klassiker

In der Zeit von Juli 1787 bis Mai 1788 hielt sich Schiller in Weimar auf. Dort machte er Bekanntschaft mit Johann Gottfried von Herder und Christoph Martin Wieland. Schiller wurde für diese Zeit Mitarbeiter von Wielands Zeitschrift Der Teutsche Merkur. Im Winter 1788 besuchte Schiller Süddeutschland und lernte Charlotte von Lengefeld kennen, die er am 22. Februar 1790 heiratete. Schiller beschäftigte sicht intensiv mit historischen Studien, daraus resultierte auch die Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der Spanischen Regierung (1788), um seine finanzielle Lage zu verbessern. Im selben Jahr lernte er Johann Wolfgang von Goethe kennen. 1789 wurde Schiller zum Professor für Geschichte an die Universität Jena berufen. Seine Antrittsvorlesung Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? wurde von den Studenten mit großer Begeisterung aufgenommen. 1790 erhielt Schiller eine jährliche Pension vom Herog Karl August von Weimar, um die geplante Hochzeit mit Charlotte von Lengefeld zu ermöglichen. Schiller erkrankte im selben Jahr auch an einer schweren Lungenentzündung, von der er sich nie mehr richtig erholte. Durch die Krankheit geriet er wieder in finanzielle Schwierigkeiten. 1791 erhielt er Besuch vom dänischen Dichter Baggesen, der sich bei seiner Regierung für ihn einsetzte und diese ihm schließlich eine dreijährige Pension gewährt, die nach Ablauf noch zwei weitere Jahre verlängert wurde. In seiner Jenaer Zeit setzte sich Schiller vor allem mit den Werken Immanuel Kants auseinander, dessen idealistische Philosophie Schillers Ästhetik in seiner klassischen Periode maßgeblich beeinflusste. 1792 wurde Schiller von der Französischen Republik zum französischen Ehrenbürger ernannt. Außerdem erlitt er einen Rückfall seiner Krankheit, die ihn zwang seine Lehrtätigkeit auszusetzen. Zu Beginn des Jahres 1793 konnte Schiller seine Vorlesungen wieder aufnehmen. Sein Sohn Carl wurde geboren. Schiller gründete die literarische Zeitschrift Die Horen.

Das Jahrzehnt mit Goethe

1794 kam es zu verschiedenen Begegnungen, u.a. mit Hölderlin, Johann Gottlieb Fichte und Wilhelm von Humboldt. Auch mit Johann Wolfgang von Goethe kam es zu einer Annäherung, indem er ihn als Mitarbeiter für seine Zeitschrift Die Horen gewann. Zwischen Goethe und Schiller entwickelte sich eine immer stärker werdende Freundschaft. Schiller besuchte Goethe in Weimar mehrere Male. Über die ästhetische Erziehung des Menschen (1795) und Über naive und sentimentalische Dichtung (1795) erscheint in den Horen. Zwischen Goethe und Schiller bestand in dieser Zeit ein reger Briefwechsel. 1796 erschienen die aus gemeinsamer Arbeit zwischen beiden resultierten Xenien in Schillers Muselalmanach. Im berühmten Balladenjahr 1797 entstanden zahlreiche Balladen, die auch auf den Einfluss Goethes zurückzuführen sind, und die auch im Muselalmanach veröffentlicht wurden. Die entstandenen Werke von Schiller und Goethe dieser Zeit orientierten sich an der Antike und Renaissance und prägten den Stil der Weimarer Klassik. Schiller wandte sich nun verstärkt der Dichtung zu. 1799 konnte seine Wallenstein-Trilogie fertiggestellt und uraufgeführt werden. Im Dezember 1799 übersiedelte er mit seiner Familie nach Weimar. Dort wurde er Mitarbeiter des Weimarer Theaters. In rascher Abfolge entstanden nun die Theaterstücke Maria Stuart (1800), Die Jungfrau von Orleans (1801), Die Braut von Messina (1803) und Wilhelm Tell (1804). Seine Arbeit am Drama Demetrius konnte nicht mehr vollendet werden. Schiller starb am 9. Mai 1805 infolge eines schweren Rückfalls seiner ein Jahr zuvor erneut ausgebrochenen Krankheit. 1827 wurde sein Sarg in der Weimarer Fürstengruft untergebracht, in der man später auch Goethe beisetzte.

Werke

Balladen

  • Das Lied von der Glocke (1797)
  • Das Siegesfest (1802)
  • Der Gang nach dem Eisenhammer (1797)
  • Der Handschuh (1797)
  • Der Kampf mit dem Drachen (1798)
  • Der Ring des Polykrates (1797)
  • Der Taucher (1797)
  • Die Bürgschaft (1798)
  • Die Kindsmörderin (1782)
  • Die Kraniche des Ibykus (1797)
  • Hero und Leander (1801)
  • Kassandra (1802)
  • Ritter Toggenburg (1797)

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